Auch in diesen Tagen, wenn schon vor 17 Uhr die Dunkelheit kommt, kann der eigene Garten reizvolle Ausblicke bieten.
Wohlüberlegt angebrachte Lichtquellen erhellen verborgene Gartenräume, setzen Akzente und geben Orientierung.
Schon mit geringem Aufwand ist es möglich, eine Gartenbeleuchtung zu installieren und so eine gelungene Lichtstimmung zu erzeugen. Doch aufgepasst: Wie in vielen Bereichen gilt auch hier. Weniger ist mehr!
Werden zu viele Lichtquellen falsch eingesetzt, wird der Blick des Betrachters nicht mehr geführt, sondern wandert orientierungslos umher.
Die wichtigste Aufgabe der Außenbeleuchtung liegt natürlich darin, Hindernisse und Höhenunterschiede sichtbar zu machen und somit die nötige Sicherheit zu geben. Dies kann mit Wandaußenleuchten geschehen, oder mit im Boden eingelassenen Strahlern, die einen Weg begleiten, oder in Treppenstufen eingelassen Niveauunterschiede erkennbar machen.. Auch Pollerleuchten, welche in verschiedenen Höhen angeboten werden markieren, in gleichmäßigen Abständen angebracht, einen Wegeverlauf.
Mit einfachen Strahlern, im Boden eingelassen, oder am Erdspieß montiert, können einzelne besondere Objekte im Garten angeleuchtet und akzentuiert werden. Ein Laubbaum mit schöner ausgeprägter Krone bringt Strukturen hervor, die im gleichmäßigen Tageslicht so nicht zu sehen sind. Auch Skulpturen, Wasserspiele oder andere Kunstobjekte lassen sich durch eine Akzentbeleuchtung gekonnt in Szene setzen. Damit dies auch gelingt ist die Methode Versuch und Irrtum (try and error) für den Gartenliebhaber die erste Wahl. Schon verschiedenen Leistungsstärken der Leuchtmittel und Unterschiede in den Farbnuancen , oder Abstand und Winkel zum beleuchteten Objekt erzeugen immer wieder eine neue Atmosphäre. Wichtig ist, dass die Strahlrichtung der Lampen der Blickrichtung des Betrachters entspricht, um ungewünschte Blendungen zu vermeiden. Höherwertige Markenstrahler können mit zusätzlichen Lichtfiltern ausgestattet werden. Dadurch lassen sich Farbe und Lichtbündelung beeinflussen. Es sei an dieser Stelle an die Lichtinszenierung im grünen Winkel an den Hansetagen erinnert. Dort wurden einzelne Bäume mit einem Grünfilter angestrahlt, wodurch die warme Farbintensität des Laubes sehr verstärkt wurde.
Ein Licht mit höherem Blauanteil zum Beispiel auf eine helle Birkenrinde gerichtet, oder zwischen Gräser gestellt ergibt eine kältere winterliche Stimmung.
Mit gebündelten Lichtbändern lassen sich waagerechte oder senkrechte Strukturen an Objekten aus Metall oder Naturstein gezielt herausarbeiten. Mit Kabeltrommel und verschiedenen Leuchtmitteln ( das sind in der Fachsprache die „Birnen“ die in die Lampen kommen) ausgestattet sind der Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt.
Ist die gewünschte Lichtwirkung erzielt kann über die feste Installation nachgedacht werden. Bei aller Euphorie über das neue Tätigkeitsfeld im winterlichen Garten darf der Sicherheitsaspekt natürlich nicht außer Acht gelassen werden. Bei der Installation darf nur mit Leitungen gearbeitet werden, die den besonderen Anforderungen im Außenbereich entsprechen. Diese sollten so tief verlegt werden (min. 60 cm), dass keine Gefahr besteht, aus Versehen mit dem Spaten die Kabel zu durchtrennen. Einen zusätzlichen Schutz bietet ein Leerrohr aus Kunststoff, durch welches das Stromkabel gezogen wird.
Die Temperaturentwicklung der Strahler muss in Betracht gezogen werden, damit nicht in deren Nähe Teile der Vegetation entflammen können. Außerdem sollte gewährleistet sein, dass nicht Kinderhände mit den heißen Strahlern in Berührung kommen können. Die Strahler selbst besitzen eine IP Nummer, die angibt inwieweit diese vor Schmutz und Wasser geschützt sind. Dies geht von tropfwassergeschützt bis zum unbedenkllichen Gebrauch des Strahlers unter Wasser. Auf Nummer sicher geht derjenige, der vor der Installation den Fachhandel hinzuzieht.
Dies gilt insbesondere, wenn im Bereich von Wasserbecken oder Teichen Unterwasserstrahler eingesetzt werden sollen. Diese werden meist mit Schutzkleinspannung betrieben, um Gefahren zu vermeiden. Bei klarem Wasser lassen sich mit einem dimmbaren Licht verschiedene Stimmungen erzielen. Wird die Vegetation in der Nähe einer Wasserfläche angeleuchtet, so spiegeln sich Bäume oder Sträucher interessant im Wasser. Eine alternative Möglichkeit bildet die Wasserbeleuchtung mit Hilfe von Glasfasern. Hier befindet sich die gesamte Elektrik außerhalb des Wassers und nur das Licht wird durch die Glasfasern zum gewünschten Ort geführt. So lassen sich viele kleine Lichtpunkte effektvoll im Wasserbereich verteilen. Auch außerhalb des Wassers ist diese Technik einsetzbar und es lassen sich durch die Menge oder verschiedene Dicken der Glasfasern unterschiedliche Wirkungen erzielen.
Als letzter Punkt seien hier die Lichtinstallationen genannt, die schon selbst ein Kunstobjekt darstellen. Es werden beleuchtete Kugeln (Moonlights) angeboten, die im Garten nach eigenem Gusto drapiert werden können. Auch Glasbrocken oder Glassplitt ergeben, von unten beleuchtet geheimnisvoll anmutende farbige Flächen.
Anregungen für den privaten Bereich kann sich der Interessierte bei einem Spaziergang an der heimischen Lichtpromenade holen.
Damit sich das Beleuchtungskonzept des Gartens harmonisch in die Gesamtgestaltung einfügt, sollte auf Effekthascherei verzichtet werden.
Der Stromverbrauch der gesamten Lichtinstallation sollte auf jeden Fall in Betracht gezogen werden. Daher ist es ratsam, dass alle Einzelkomponenten bequem von Innen aus anzusteuern sind. In der Nacht soll auch die Dunkelheit zu ihrem Recht kommen. Gerade im ländlichen Bereich ist es für bestimmte Tierarten (z.B. im Sommer die Fledermäuse) wichtig, dass nicht alle Bereiche ständig erhellt sind. Darum sollte die Gartenbeleuchtung nachts ausgeschaltet bleiben. .