Schon immer hat das Element Wasser einen hohen Stellenwert in der Gartengestaltung genossen. Es übt auf den Menschen eine große Faszination aus. Studien haben ergeben, dass die Aufenthaltsdauer in Parks in der Nähe von Wasser am längsten ist. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Gartenbesitzer den Wunsch äußern, Wasser als reizvolles und dynamisches Gestaltungsmittel in ihre Anlage zu integrieren.
Das Hauptaugenmerk soll hier auf dem Wasserspiel liegen, welches wenig Platz und Technik benötigt und dennoch bei überlegter Planung gestalterisch genauso zu überzeugen weiß, wie eine große Teichanlage.
Eine gelungene Kombination ist die des Wassers mit Naturstein. Das Wasser hebt die Textur des Steines und seine Farbintensität hervor und erinnert in seiner Dynamik an einen Quellbach. Ein Naturstein kann zu diesem Zweck eine Bohrung erhalten durch die das Wasser fließt. Dies ist am Brunnen an der Josephskirche zu sehen, wo sieben Basaltstelen in einem Becken stehen und vom Wasser umspielt werden. Die Dynamik wird durch das Plätschern des Wassers noch unterstrichen.
Eine andere Möglichkeit für ein Wasserspiel ist die Verwendung einer geeigneten Natursteinplatte auf der das Wasser entlang fließt und in einem Wasservorhang in ein Becken darunter fällt. Ein sehr schönes Beispiel ist auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau in Rietberg zu sehen.
Um ähnliche Wasserspiele im verkleinerten Maßstab im eigenen Garten zu kreieren, ist es wichtig zu wissen, welche Wassermenge benötigt wird, um einen gelungenen Wasserfluss zu erzielen. Am besten wird dies erst einmal ausprobiert.
Hat man sich beim Natursteinhändler eine passende Platte zurechtschneiden lassen, oder durfte sich im Steinbruch eine aussuchen, legt man diese mit ein wenig Gefälle über ein Becken. Bei einem kleinen Wasserspiel bis ca. 1000l Wasservolumen ist ein vorgefertigtes Kunststoffbecken eine praktische Wahl. Mit einem Wasserschlauch wird nun getestet bei welchem Wasserdurchfluss die optisch ansprechendste Wirkung erzielt wird. Eventuell muss die Lage der Steinplatte auch noch einmal verändert werden. Ein schöner Wasservorhang wird nur erzielt, wenn sich die Wasser- Abriss - Kante der Steinplatte an der tiefsten Stelle der Vorderkante befindet und möglichst gerade verläuft. Ist dies nicht der Fall, läuft das Wasser an der Unterseite der Platte zurück. Bei der Position des Wasserspiels ist darauf zu achten, dass der Wasservorhang hauptsächlich frontal zu beobachten ist, da dieser so seine gestalterische Wirkung am besten ausspielt.
Die benötigte Wassermenge wird ermittelt, indem man den Wasserschlauch mit dem zuvor ausprobierten Wasserdurchfluss eine bestimmte Zeit in ein Gefäß hält. So wird die Literzahl pro Minute berechnet, welche die Pumpe befördern muss, um ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen. Aus der eingebauten Höhe der Steinplatte und der Tiefe des Wasserbeckens ergibt sich die Förderhöhe der Pumpe. Aus diesen Kennzahlen lässt sich eine geeignete Pumpe auswählen, die das Wasserspiel ausreichend versorgt und nicht dauernd im Grenzbereich arbeiten muss. An der Qualität der Pumpe sollte nicht gespart werden, damit die Freude an der Anlage dauerhaft erhalten bleibt. Des weiteren ist es sinnvoll, wenn sich die Pumpenleistung regeln lässt. So ist gewährleistet, die Wassermenge und somit auch den Geräuschpegel des kleinen Wasserfalls den eigenen Wünschen anzupassen.
Zusätzliche Natursteine, welche den Wasserzulauf verdecken und die Anlage zu einer Quelle gestalten lassen können außerdem die Möglichkeit bieten, darauf Platz zu nehmen und so dem Element Wasser möglichst nahe zu sein.
Die meisten Wasserspiele und Quellen wirken erst, wenn die entsprechende Bepflanzung die Anlage einrahmt.
Geeignete Pflanzen, die dem Thema Wasser und Uferrandbereich zuzuordnen sind, werden im nächsten Artikel vorgestellt.